Zum Fell                     Fuzzy                      Kleine Katzenallergiekunde


Zum Fell

 

 

Da gibt es noch so einiges Wissenswertes zum Haarkleid unserer schönen Wilden zu sagen.

Falls ihr noch nie einen Bengalen berührt habt, dürft ihr euch über eine ganz besondere Überraschung freuen.

 

Ihr Fell ist glatt, eng anliegend, und seidenweich, vergleichbar mit Daunen. Wenn man erst einmal zu streicheln angefangen hat, kann man gar nicht mehr aufhören.

 

Die Bengal ist die einzige Rassekatze mit „Glitter“ im Fell. Glitter entsteht dort, wo Luft den Haarschaft umringt,

und das Licht reflektiert werden kann, im Folgenden erscheint ein einzigartiger Schimmer  – 'golden/crystal Glitter'. Wenn das Fell der Bengalen von der Sonne beschienen wird, wirkt es, als ob sie mit Gold bestäubt worden wären, was das ganze Fell zum Glitzern bringt. Dieser Effekt kann mehr oder weniger ausgeprägt sein, und wird auch mit dem Rufismus (Rotfärbung) des Fellkleides in Zusammenhang gebracht.

Je mehr Rufismus, umso schöner das ‚golden Glitter‘.

 

Patina

Jede Fellfarbe- oder Zeichnung der Bengale kann mit einer Patina versehen sein. Dabei sind die Haarspitzen schwarz oder in einem sehr dunklen Braunton einefärbt. Das Fell wirkt am Rücken, sowie auf den Schultern wie mit einer Patina überzogen, oft gibt diese dem Fell einen Glanzeffekt. Das Fell wirkt wie gelackt, und das auch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Diese bengaltypische Besonderheit ist vom Ticking zu unterscheiden.

 

Ticking

Als Ticking bezeichnet man die Wildbänderung des Fells. Diese dient dem Schutz der Tiere (Tarnung) in freier Wildbahn. Dabei sind die einzelnen Haare in mehrere Farbabschnitte unterteilt. Dies lässt das Muster verschwimmen, und ist in der Bengalzucht unerwünscht (Clearcoat, Fellzeichnung ohne Ticking).

Das Ticking wird dominant vererbt und lässt sich sehr schwer heraus züchten, es erstreckt sich immer über das gesamte Fell der Katze. Je weniger Ticking, desto 'gemalter' erscheint das Muster.

 

Clearcoat

Gewünscht wird ein Fell mit maximalem Kontrast zwischen Grundfarbe und Musterung. Dabei soll/muss jedes einzelne Haar eine einheitliche Farbe aufweisen. Am Bauch der Bengalen ist dies zumeist der Fall. An den Flanken und auch am Rücken ist das Fell meist mehr oder weniger mit Ticking durchsetzt. Ein Tier mit perfektem Clearcoat ist sehr schwer zu finden, zumeist nur in langjährigen Zuchten und äußerst hochpreisig zu erwerben.

 

 

 

Fuzzy (engl. unscharf, verschwommen)

 

 

Das „Fuzzy Stage“ kann man bei Bengalkatzenbabys und Wildkatzenbabys beobachten.

Es ist ein Stadium zum Schutz und zur Tarnung des Jungtieres vor Feinden, das sich ungefähr von der 3. Lebenswoche bis annähernd zum 9. Monat ausdehnen kann.

Bei Snowbengalen entwickelt sich die eigentliche Ausfärbung noch bis in ein Alter von ca. 2 Jahren.

 

In dieser Zeit durchlebt das Fell verschiedene Entwicklungsstadien.

Die Kitten kommen mit einem relativ klaren Fell, und gut erkennbarer Zeichnung zur Welt (die Füllfarbe der Rosetten ist allerdings noch nicht zu erkennen).

 

Dies ändert sich nach ca. 3 - 4 Wochen. Das Fell wirkt unklar und gesträubt (manchmal wie mit Mehl bepudert), es sieht zerrupft und grau aus, die Zeichnung erscheint verwaschen. Rosetten lassen sich zu diesem Zeitpunkt nicht sehr gut erkennen.

Erst mit 11 - 12 Wochen wird das Fell wieder etwas anliegender, sowie auch klarer und erhält seinen Glanz.

 

Das Fuzzy Stage fällt natürlich in die Zeit, in der die Kitten von ihrer neuen Familie ausgesucht werden, und in dieser Phase ist das spätere Aussehen schwer erahnbar, da sich auch die Farbgebung teilweise noch deutlich verändert.

Bei den Wildtieren, zum Beispiel den Leoparden, ist das Fuzzy stärk ausgeprägt und später staunt man, was für ein schöner Schwan aus dem unscheinbaren Entlein geworden ist.

 

Die letztendliche Ausfärbung dauert bei jedem Tier unterschiedlich lang, und bei Snowbengalen ist sie am stärksten ausgeprägt.

 

Um heraus zu finden in welche Farbgebung sich das Fell entwickelt, kann man den kleinen Mäusen hinter die Öhrchen gucken, oder auch die Pfoten betrachten. Die Zeichnung des Fells dunkelt im Allgemeinen noch nach.

Schaut doch mal auf diese Seite, dann bekommt ihr ein Gefühl für die verschiedenen Muster und Farbeinschläge, sowie ganz am Ende der Seite für die Fellfarben- und Musterentwicklung.

 

http://www.kingsmarkfarms.com/bengals/kingpattern.htm

 

Kleine Katzenallergiekunde

 

 

Katzenallergiker reagieren nicht wie fälschlich oft angenommen auf Katzenhaare, sondern auf Katzenallergene. Dies sind insgesammt 7 verschiedene Proteine:

 

Das sogenannte Fel d 1 Protein ist das am häufigsten vorkommende Protein, das hauptsächlich über den Speichel der Katzen und die Gesichtspheromondrüsen verteilt wird, auf das mehr als 90% aller Katzenallergiker mit Asthma, Augenrötungen, Schwellungen und Nesselsucht reagieren.

 

Fel d 2 ist ein Protein, genauer gesagt ein Serumalbumin, das über die Körperausscheidungen der Katze verteilt wird, und auf welches immerhin noch einige Allergiker reagieren, insbesondere Asthmatiker.

 

Fel d 3 ist ein Cystatin, also auch ein Protein, das über den Schweiß der Katzen abgesondert wird, hiervon sind noch einige wenige Allergiker betroffen, und reagieren meist mit starken Schwellungen und Rötungen nach Kratzern.

 

Bei Fel d 4 handelt es sich um ein Lipocalin, ein Protein, welches auch über die Schweiß- und Duftdrüsen ausgeschieden wird, und bei Allergikern meist zu den bekannten Ausschlägen führt. Eine Allergie auf dieses Protein ist sehr selten.

 

Nun kommen noch die 3 über den Blutkreislauf abgesonderten Proteine, Fel d 5 (Feline-IgA-Antikörper), Fel d 6 (Feline-IgM-Antikörper) und Fel d 7 (Feline-IgG-Antikörper) dazu, mit denen der entsprechende Allergiker nur in Kontakt kommt, wenn die Katze eine blutende Wunde hat, die dann meist zu einem Hautausschlag führt, wobei eine Allergie auf diese Proteine so gut wie nie auftritt.

 

Bengalen produzieren aufgrund ihrer Abstammung von der ALC (Asiatische Leopardkatze) nur die Proteine Fel d 5,  

Fel d 6 und Fel d 7, wobei die Proteine Fel d 1, Fel d 2, Fel d 3 und Fel d 4 gar nicht erst vom Körper gebildet werden, bzw. von diesen verschiedene Proteine, auf die Katzenallergiker, die auf Fel d 1, Fel d 2, Fel d 3 und Fel d 4 positiv getestet  wurden, keine allergische Reaktion zeigen.

 

ACHTUNG: Durch das Einkreuzen der verschiedenen Rassen in die Rasse der Bengalen fällt die Ausprägung der Proteine unterschiedlich aus! Deshalb muss man bei jedem Tier individuell testen.

Es ist also unabdingbar sich bei einem Allergologen auf das, oder die Tiere zu testen, die man gerne in die Familie aufnehmen möchte.

Auch nach der Geschlechsreife können noch Veränderungen eintreten, die eine Allergie auslösen können. 

Eine weitere Möglichkeit besteht darin auf Tiere zurück zu greifen, die nah an der Filialgeneration (Hybridgeneration) sind, da bei diesen Tieren die Gene der ALC noch stärker vorhanden sind.

 

Es besteht für Allergiker die Chance, sich trotz Katzenallergie eine Bengalkatze anschaffen zu können, dennoch ist es eine Chance und keine Garantie!

 

Kastration von Katze und Kater- Warum, Wann, Wie

 

Vorteile der Kastration von Katze und Kater  

 

Die frühste Rolligkeit, die wir bisher hatten, war bei einem 5 Monate alten Kitten.

Blue Bell sollte zusammen mit ihrem Bruder ausziehen, und wir waren sehr überrascht, als wir deutliche Rolligkeitsanzeichen bei ihr feststellen konnten, zum Glück waren wir schneller als ihr Bruder Basu ;)

 

Die Vorteile der Kastration bei Katze und Kater liegen einerseits bei den gesundheitlichen Aspekten für die Tiere, und andererseits im Verhalten, sowie der Wesensentwicklung eurer Bengale.

Kommen die Kater in die Geschlechtsreife, entwickeln sie durch die Ausschüttung der spezifischen Geschlechtshormone recht schnell ein "Katerbehavior".

Sie beginnen zu markieren, ihr Spiel wird ruppiger, und ihr allgemeines Verhalten dominanter und flegelhafter. Mitunter stören sie die Harmonie der bereits bestehenden Katzengruppe, und beginnen die vorher so heißgeliebten Partnertiere zu tyrannisieren. Durch die nicht vorhandene Auslastung (unter Wohnungshaltung) werden sie zudem frustrierter, sowie auch gestresster, und beginnen verhaltensauffällig zu werden (nächtelanges Rufen, Randalieren in den Räumlichkeiten, Gewichtsabnahme).

Haben die Kater die Möglichkeit des Freigangs, beginnt jetzt die Streunerzeit.

Tagelanges, oder sogar wochenlanges Fortbleiben, Katerkämpfe, Revierverhalten u.s.w.

Dabei kann es schnell zu Unfällen (Straßenverkehr), oder Verletzungen, und in deren Folge zu Infektionskrankheiten kommen.

Bei der Katze treten mit dem Einsetzen der ersten Rolligkeit ähnliche Verhaltensweisen zu Tage. Gerade bei der Rasse der Bengal drängen hier die wildtierhaften Triebe in den Vordergrund: starkes Bedrängen der Mitglieder der Katzengruppe, Rufen, und in der Steigerung Schreien nach einem Kater, Markieren der Räumlichkeiten (Absetzen von Urin und Kot), Erbrechen und Gewichtsabnahme.

Wird die Katze nicht durch einen Kater gedeckt, bleibt bei ihr der Eisprung aus (induzierte Ovulation). Infolgedessen verkürzen sich die Abstände zwischen den Rolligkeiten bis die Katzen eine Dauerrolligkeit ausprägen. Mögliche Folgen eines verhinderten Eisprungs sind Zystenbildung an den Eierstöcken und Gebärmutterentzündung (Pyometra) des Tieres. Dies kann auch unter der Gabe hormoneller Verhütungsmittel (Pille für die Katze) vorkommen, sowie aber auch die Sterilität des Tieres. Eine Kastration der Katze ist unter der Rolligkeit nicht zu empfehlen, da die Geschlechtsorgane stark durchblutet sind!

 

Der geeignete Zeitpunkt der Kastration

 

Die Pubertät (und damit die Rolligkeit) der Bengalkätzin beginnt üblicherweise in einem Rahmen ca. ab dem 5./6. Monat, bis hin zu einem Jahr. Die Geschlechtsreife findet in Abhängigkeit von den saisonal bedingten Lichtverhältnissen statt, und ist bei Indoortieren weniger auf die Jahreszeit bezogen, da sie durch ihre Haltung nahezu gleichbleibende klimatische Bedingungen haben. 

Manche Tierärzte empfehlen die Katze die erste Rolligkeit 'durchrollen' zu lassen, und sie danach zu kastrieren, wobei allerdings die Gefahr besteht, dass die Kätzin mit ihrer ersten Rolligkeit direkt dauerrollig wird (so geschehen bei Anni).

Eine medizinische Indikation besteht für das erste Rolligwerden allerdings nicht, und ich würde raten, sie vor der Geschlechtsreife kastrieren zu lassen, da eine durchgemachte Rolligkeit immer auch mit Stress und gesundheitlichen Nachteilen verbunden ist - siehe oben.

Wichtig ist der Allgemeinzustand der Katze zum Zeitpunkt der Kastration, und auch das Gewicht spielt eine Rolle.

Eine genaue Absprache, und die Empfehlung des Tierarztes sind sehr sinnvoll.

 

Die Geschlechtsreife der Kater setzt oftmals etwas später ein. Sie können allerdings ebenfalls schon in sehr jungem Alter geschlechtsreif werden (ca. vom 6. bis 10. Monat). Damit liegen Bengale eher im Mittelmaß. Außer dem Geschlecht und der Rasse, spielt noch der Geburtszeitpunkt eine Rolle. Herbst- und Winterkätzchen können nämlich schon mit vier Monaten geschlechtsreif werden.  

 

Die sogenannte Frühkastration (bis zur 14. Woche) mit wenigen Wochen ist in Deutschland noch immer umstritten, durch das geringere Gewicht wird befürchtet, dass die für den Kreislauf der Tiere belastende Vollnarkose weniger gut vertragen wird. (Achtung, dies gilt nur für die klassische Injektionsnarkose). 

Die amerikanische Studienlage* entspricht diesem Punkt jedoch nicht. 

Bei Katern ist der Eingriff generell wesentlich weniger kompliziert. 

Die Annahme, dass bei der Frühkastration die Harnröhre der Kater zu eng bleibt, und dies zu späteren Problemen führen kann, hat sich nicht bestätigt. Frühkastrierte Tiere können dagegen größer werden, da sich ihre Wachstumsfugen später schließen.

Es ist eine Abwägungssache bei den Katern, denn einmal angewöhnte Gepflogenheiten bleiben zumeist erhalten (Dominanzverhalten/ Markieren).

 

 

Methoden der Kastration

 

Ovarektomie

 

Bei dieser Operationsmethode wird ein Schnitt unter Vollnarkose in der Bauchmitte der Kätzin gemacht, und es werden lediglich die Eierstöcke (Ovarien) entfernt, die Gebärmutter verbleibt in der Kätzin.

Wird die Gebärmutter ebenfalls entfernt, spricht man von einer Ovariohysterektomie.

 

Es handelt sich um die klassische Operationsmethode, die bisher von der Mehrzahl der Tierärzte bevorzugt wird.

Risiken sind hierbei: dass bei einer reinen Injektionsnarkose, eine schlechtere Steuerung der Narkose möglich ist, sowie mögliche Wundheilungsstörungen. Eine Inhalationsnarkose senkt das Risiko der Belastung für den Kreislauf des Tieres, und kann bei dieser Operationsmethode ebenfalls angewandt werden.

Damit die Katze nicht an der Operationswunde leckt, gibt es beispielsweise die Möglichkeit ihr einen medizinischen Body (wie oben auf dem Bild zu sehen), oder einen Kragen anzulegen. Diese Methode ist durch die starke Beanspruchung auf das Zugband der Eierstöcke und das Bauchfell mit Schmerzen für das Tier verbunden, deshalb sollte eine Behandlung durch Schmerzmittel erfolgen.

Die Katzen brauchen auch eine längere Erholungsphase.

 

Endoskopische Kastration

 

Die Endoskopie gilt als minimalinvasive Operationsmethode, bei der sich die Wundgröße drastisch reduziert.

Bei der klassischen Kastration kommt es immer zu einer starken Zugeinwirkung auf das Eierstockband. Dadurch entstehen der Kätzin nach der Operation beträchtliche Schmerzen. Bei der endoskopischen Entfernung der Eierstöcke wirken keine Zugkräfte auf jene ein. Darüber hinaus ist das chirurgische Trauma viel geringer, da ein Bauchschnitt nicht notwendig ist. Der Zugang zur Bauchhöhle erfolgt durch ein oder zwei Portale, deren Durchmesser lediglich 5 bis 10 Millimeter beträgt. Die Schmerzen nach der Operation werden dadurch weitestgehend eliminiert, Der Hauptvorteil dieser Operationsmethode liegt in der schnellen Erholung nach dem Eingriff.

Die Narkotisierung erfolgt über die Inhalationsnarkose und ist besonders sicher, da man sie bedarfsgerecht steuern kann, und sie daher weniger kreislaufbelastend ist. Der Patient erwacht innerhalb weniger Minuten nach Absetzen, und ist sehr schnell wieder auf den Beinen.