B.A.R.F. - Die Alternative zur Konserve?!

Barfen
Das Wort Barf kommt ursprünglich aus Amerika und bedeutet "bones and raw food", womit die Biologisch Artgerechte RohFütterung gemeint ist.
Hiermit versucht man, das Tier so artgerecht wie möglich zu ernähren. In Zoos bei Wölfen, Groß- und Kleinkatzen übrigens kein Thema, da gibt es nur Fleisch!!!

Gut ausgewogenes Rohfutter reguliert die Verdauung, was bedeutet, dass pro Katze alle 1 bis 3 Tage Kot abgesetzt wird, welcher kaum stinkt. Ohnmachtsanfälle bei der Katzenklosäuberung werden also minimiert.

Ebenfalls ist uns aufgefallen, dass das Rohfutter nicht riecht, im Gegensatz zum normalen Dosenfutter. Auch haben wir noch keinen "Mundpups" feststellen können. Das Scherengebiss der Katzen ist nicht auf langes Kauen ausgelegt, sondern auf das Zerteilen der Beute. Durch den hohen Proteinanteil in der Nahrung kommt es zu keinen Ablagerungen durch Kohlenhydrate an den Zähnen, und es ist somit um einiges besser bestellt mit der Mundhygiene  der Tigerchen.

Wer sich um Salmonellen, Würmer, Bakterien und Viren sorgt:

die Verdauung von Katzen ist auf rohes Fleisch ausgerichtet.

Der Verdauungstrakt von Fleischfressern ist viel kürzer als beispielsweise beim Menschen (Allesfresser) oder bei Kühen (Pfanzenfresser). Bei gesunden Tieren haben solche Krankheitserreger keine Chance, da die Verdauung viel schneller funktioniert. Auch ist die Magensäure viel aggressiver, als beispielsweise beim Menschen.
Wir Menschen sind empfindlicher, daher beachte man die Hygienemaßnahmen.

Katzen sind bekanntermaßen Carnivoren, also Fleischfresser.

Das bedeutet allerdings nicht, dass sie lediglich Fleisch fressen, sondern eigentlich Beutetiere!
In so einem Beutetier befindet sich neben dem Muskelfleisch, noch eine Menge anderer interessanter Dinge:

  • Magen mit Mageninhalt (z.B. die letzte Mahlzeit einer Maus)
  • Gehirn
  • Herz
  • Leber und andere Innereinen
  • Blut
  • Fett
  • Knochen
  • Haut und Fell
  • Wasser
  • Knorpel

Diese noch im Beutetier enthaltenden Stoffe, werden supplementiert. Entweder durch natürliche Lieferanten (Vitamin A aus der Leber, Kalzium durch gewolfte Hünerhälse..) oder durch künstliche.

Je nach dem, wie firm man ist, kann man die künstlichen Fertigmischungen weglassen und natürlich supplementieren.

Aber für den Start geht es auch einfach:

Muskelfleisch + Fertigsupplementmix und zumindest im Fleischanteil schlagt ihr jedes Fertigfutter. Wer es noch einfacher möchte, kann auch auf fertige Barfmischungen zurück greifen. Bei katzen-fieber.de gibt es einen interessanten Artikel, wo fertige Barfmischungen auf dem Prüfstand stehen.

Das rohe Futter enthält mehr hochwertige Bestandteile, und ist leichter verdaulich.

 

Ihr müsst kein Ernährungsexperte sein, um euren Tiger zu ernähren, aber Interesse und ein gewisser Aufwand ist von Nöten, wie für jedes schöne Hobby.

 

Was ist mit Trockenfutter?

Beutetiere von Katzen enthalten um die 75% Wasser. Unsere Stubentieger sind ursprünglich Wüstenbewohner, welche ihren Wasserbedarf über die Nahrung decken, da Wasserstellen rahr gesät sind in der Wüste ;). Katzen trinken normalerweise nur, wenn Sie extrem durstig sind, sprich, wenn sie dehydrieren.
Schon allein aus diesem Fakt scheidet Trockenfutter für unsere Katzen als generelle Ernährungsform aus. Wer sich noch intensiver damit auseinandersetzen möchte folgt dem Link.

Kleiner Tipp am Rande: Wassernäpfe oder Trinkbrunnen nie direkt neben das Futter platzieren, weil der Instinkt sagt, dass zur Wasserstelle ein Weg zurückgelegt werden muss.

 

Und Nassfutter?

Warum dann nicht Nassfutter, das ist doch bestens auf den Bedarf der Katze abgestimmt, oder etwa nicht?

Nein, leider nicht!

Die Futtermittelhersteller versuchen nicht die optimal zusammengestellte Kost für Katzen zu produzieren, sondern eine, die funktioniert und am preisgünstigsten herzustellen ist. Dazu testen sie im Labor (auch mit Tierversuchen) die Minimalanforderungen für das Futter. Dieses Einheitsfutter kann eine junge und gesunde Katze noch "wegstecken", aber nicht umsonst gelten Katzen heutzutage ab einem Alter von 6 Jahren als Senioren!

Mit fortschreitendem Alter zeigen sich dann die Probleme des kommerziellen Futterkonsums:

Nieren- und Harnwegserkrankungen, Zahnprobleme, Allergien, Übergewicht (die Katzen fressen mehr, weil auch im ausgeklügelsten Fertigfutter nicht alle bioaktiven Stoffe enthalten sein können... Enzyme, natürliche Vitamine ect.), Lebererkrankungen, Verdauungsbeschwerden, chronische Darmentzündungen, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Diabetes.

In Fertigfutter sind Inhaltsstoffe enthalten, die nicht der artgerechten Nahrung der Katze entsprechen (zu viele Kohlenhydrate in Form von Getreide, Fasern und künstliche Zusätze). Ja, Kohlenhydrate kommen auch in der natürlichen Nahrung von Katzen vor, zu 3-4%, und zwar schon vorverdaut und damit aufgeschlüsselt, da die Katze als Carnivore nur eine bestimmte Kapazität von Verdauungsentzymen für Kohlenhydrate bereit hält.

Schaut doch mal auf Fertigfutter aus dem Supermarkt, beispielsweise Ente & Kalb, da steht dann hinten drauf mind. 4% Ente, huch, da hat wohl jemand was verwechselt???

Fazit:

Wir sind nicht per se gegen Fertigfutter, wenn es aus hochwertigen Bestandteilen besteht, und tatsächlich der natürlichen Nahrung der Katze nachempfunden ist. Fakt ist jedoch, das mit ein bisschen Mühe und Einlesen, ihr eure Katze selbst artgerecht ernähren könnt, und dazu kommt, dass ihr genau wisst, was in eurem Futter drin ist. Und viel teurer als hochwertiges Nassfutter muss es auch nicht sein. Durch den Gehalt an hochverdaulichen tierischen Proteinen (80-85% Muskelfleisch) sinkt der Bedarf an der täglichen Ration. Die Katzen fressen weniger, scheiden seltener aus, mit geringerer Geruchsbelästigung, sie bleiben fitter, sehen besser aus und sind weniger krankheitsanfällig.

Und zum Preis noch eins: unser Ben ist 3facher Allergiker auf der höchsten Stufe, meine Tierarztrechnungen wollt ihr nicht sehen! Also macht es gleich von Anfang an besser, und lest die Bedienungsanleitung für eure Katze!

Aber wie schon Bob Dylan so treffend feststellte:

 

"But I can't think for you
You'll have to decide"                 

                                  "With God On Our Side"

                                         Bob Dylan 1964

In diesem Sinne, eure Zisa


Falls jemand sich näher mit der Thematik des Barfens auseinandersetzen möchte, empfehle ich die folgenden 2 Links.

Unter Link 3 könnt ihr die Hilfe einer kompetenten und zertifizierten Barfberaterin in Anspruch nehmen.

Link 4 enthält Näheres zu den Inhaltsstoffen des Fertigfutters, und Link 5 Achtung, der ist nur was für wircklich Hartgesottene!!!

Es geht um die Tierversuche der Futtermittelhersteller.